Gertrude Astor

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Gertrude Astor in Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib (1922)

Gertrude Astor (* 9. November 1887[1] in Lakewood, Ohio als Gertrude Eyster[2]; † 9. November 1977 in Woodland Hills, Kalifornien) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Die in Ohio geborene Gertrude Astor hatte 1900 erste Bühnenauftritte in einem Repertoiretheater, in dem sie für zwei Jahre blieb.[3][4] Später spielte sie Posaune in einer Frauenband,[5] die in Vaudevilletheatern und auf sogenannten Showboats, eine Art schwimmende Theater, die damals auf den großen Wasserstraßen in den USA tourten, auftrat.[3]

1914 kam sie für den Film Under Two Flags nach Hollywood, wo sie nach dem Ende der Dreharbeiten blieb.[6] 1915 erhielt sie als eine der ersten Schauspielerinnen einen Vertrag bei Universal.[7] Als gute Reiterin wurde sie auch als Stuntfrau eingesetzt, manchmal zusammen mit dem jungen John Ford.[3] In dem Kurzfilm Cheyenne’s Pal aus dem Jahr 1917, einem der ersten Filme, die John Ford drehte, spielte sie die weibliche Hauptrolle. In den folgenden Jahren war sie in vielen Filmen zu sehen und hatte darin auch zumeist größere Rollen. Sie wurde oft in Aristokratenrollen, als Gold Digger oder als Freundin der weiblichen Hauptrolle eingesetzt,[3] vornehmlich in Komödien.[5] Die blonde, blauäugige Gertrude Astor galt als bestgekleidete Schauspielerin Hollywoods[4] und auf dem Höhepunkt ihrer Karriere als eines der ersten Sexsymbole Hollywoods.[7] Dennoch blieben ihr Hauptrollen, besonders romantische, wegen ihrer Körpergröße verwehrt.[5][8][9][3] Sie gab ihre Größe mit 5 Fuß, 7½ Inches an[9] (etwa 1,71 Meter), andere Quellen gehen bis zu 5 Fuß, 11 Inches (etwa 1,80 Meter).[10] Auf jeden Fall war sie damit körperlich größer als die meisten männlichen Stars ihrer Zeit.[9] Anfang 1927 nahm sie ihren bisherigen Künstlernamen auch als ihren bürgerlichen Namen an, sie hatte vorher Gertrude Eyster geheißen. Als Grund gab sie an, dass sie als Gertrude Astor beträchtlichen Immobilienbesitz erworben habe und rechtliche Schwierigkeiten vermeiden wolle.[2] Zu dieser Zeit hatte sie auch ihre größten Erfolge in Filmen wie Der starke Mann, Alles Schwindel, Spuk im Schloß, Onkel Tom’s Hütte oder Dames Ahoy.[11][3]

Spätere Karriere

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Gertrude Astor erhielt auch in der Tonfilmzeit ständig Rollen, sie wurden jedoch merklich kleiner.[3] 1931 spielte sie in dem Laurel und Hardy-Kurzfilm Come Clean die Frau von Oliver Hardy. Ab Mitte der 1930er Jahre hatte sie praktisch ausschließlich Rollen, die nicht im Filmvorspann erwähnt wurden. Darunter waren sehr erfolgreiche beziehungsweise bekannte Filme wie Der große Ziegfeld, Die Frauen, Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris, Boulevard der Dämmerung, Alles über Eva, Mein Freund Harvey, In 80 Tagen um die Welt oder Meine Lieder – meine Träume. Besonders John Ford setzte sie häufig in seinen Filmen ein;[7][12] Beispiele sind Schlagende Wetter, Spuren im Sand, Der Schwarze Falke, Der letzte Befehl, Zwei ritten zusammen und Der Mann, der Liberty Valance erschoß. 1967 beendete sie nach einer Rückenverletzung ihre Karriere.[12] Am 30. September 1975 organisierte der Filmkritiker Kevin Thomas ihr zu Ehren eine Feier bei Universal,[12] an der alte Freunde teilnahmen, darunter die Regisseure George Cukor, Henry Hathaway und Allan Dwan.[3]

Gertrude Astor starb an ihrem 90. Geburtstag an einem Schlaganfall.[3][7] Sie wurde auf dem Hollywood Forever Cemetery beerdigt.[13]

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Gertrude Astor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Als Geburtsjahre werden auch 1877 und 1889 genannt.
  2. a b Gertrude Astor’s Pro Name. In: Variety. 26. Januar 1927 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  3. a b c d e f g h i Gertrude Astor bei AllMovie, abgerufen am 10. März 2019 (englisch)
  4. a b George A. Katchmer: A Biographical Dictionary of Silent Film Western Actors and Actresses. McFarland, Jefferson 2015, ISBN 978-1-4766-0905-8, S. 10–11 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. März 2019]).
  5. a b c A. L. Wooldridge: It Was About Time! In: Picture Play Magazine. Dezember 1927, LCCN 2005-210253, S. 67–68 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  6. Jess L. Hoaglin: Gertrude Astor. In: Hollywood Studio Magazine. Juni 1972, ISSN 0894-2188, LCCN 87-640704, S. 15,17 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  7. a b c d Gertrude Astor, 90, an Actress In Silent Films and the Talkies. In: The New York Times. 12. November 1977, S. 24 (englisch, Online auf NYTimes.com [abgerufen am 10. März 2019]).
  8. Ivan St. Johns: She Outgrew Stardom. In: Photoplay Magazine. Juli 1927, ISSN 0732-538X, LCCN 82-177839, S. 72 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  9. a b c Ivan St. Johns: She Outgrew Stardom. In: Photoplay Magazine. Juli 1927, ISSN 0732-538X, LCCN 82-177839, S. 127 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  10. Gertrude Astor bei IMDb. Abgerufen am 10. März 2019.
  11. A. L. Wooldridge: It Was About Time! In: Picture Play Magazine. Dezember 1927, LCCN 2005-210253, S. 110 (englisch, Online bei Archive.org [abgerufen am 10. März 2019]).
  12. a b c Anthony Slide: Hollywood Unknowns: A History of Extras, Bit Players, and Stand-Ins. University Press of Mississippi, Jackson 2012, ISBN 978-1-61703-474-9, S. 177–179 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 10. März 2019]).
  13. Gertrude Astor in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 10. März 2019.